Arndt: “Raps ist eine politische Pflanze”
Als ich Arndt in Gittelde am niedersächsischen Harzrand besuche, ist das einer der Tage, die in diesem Sommer bislang so selten waren. Milchig ist das Licht, und die Sonne bleibt hinter den Wolken verschwunden. Dabei wird es darunter so schwül, dass die Blinden Fliegen mit Freuden zustechen. Arndt ist Landwirt und gehört damit, so seltsam es sich anhören mag, einer aussterbenden Gattung an. Schaute früher “aus jeder Haustür eine Kuh heraus”, wie Arndt mir erzählt, gibt es heute im Dorf nur noch drei Familien, die ausschließlich von der Landwirtschaft leben. Obwohl sich die Menschen immer mehr dafür interessieren, was sie essen und wie die Umwelt beschaffen ist, wissen immer weniger, was ein Landwirt eigentlich macht. Zeit für ein Interview. M: Arndt, wie steht der Weizen? A: So mittelprächtig, würde ich sagen. Es hat lange nicht geregnet hier oben, das gefällt dem Getreide natürlich nicht. Der Mais macht dafür gute Forschritte, man muss sich wundern. Aber den haben wir auch relativ spät gesät. Mais braucht viel Wärme, und die haben wir in diesem Jahr. M: Was …